BLINDSPOTTING, Das Esszimmer, Raum für Kunst Bonn, 2016, Installationsfoto: Sibylle Feucht
SHARON1980, BLACK MIRROR, Das Esszimmer, Raum für Kunst Bonn, 2016, Installationsfoto: Sibylle Feucht
BLACK MIRROR, TRAURIGE TRINKER, Das Esszimmer, Raum für Kunst Bonn, 2016, Installationsfoto: Sibylle Feucht

Blindspotting

ARA&RAR, 2015, Martini glass, epoxy resins
GLASAUGE, 2016, Martini glass, epoxy resins, glass eye
TRAURIGE TRINKER, 2015, glasses, black varnish, beermats, coasters, cocktail stirrers
BLACK MIRROR, 2016, mirror, glasses
AEON, 2011, 12:10 min video loop with sound
SHARON1980, 2015, FineArtDigitalprint of an analog photography on baryta paper, B/W, 130x100cm

Die Installation "Blindspotting" befasst sich mit der Thematik der Spiegelung und besteht aus einem Arrangement einzelner Arbeiten, die abhängig von der Raumsitation gewählt werden. Der Ausstellungsraum "Das Esszimmer - Raum für Kunst" zeigt eine Zusammenstellung von verschiedenen Glasobjekten (2015-2016), die Videoinstallation AEON (2011) und den Baryt- Abzug einer Analogfotografie (2015).
Zur Ausstellung erschien eine Broschüre mit Interview.

The installation "Blindspotting" deals with the topic of "reflection" and consists of an arrangement of individual works. Selection and combination of works change according to the architectural situation of the showroom.
The installation view at "Das Esszimmer - Raum für Kunst" shows a compilation of various glass objects (2015-2016), a video installation (AEON, 2011) and a DigitalFineArtPrint of an analog photography (2015).
The exhibition is accompanied by a booklet with an interview.

ARA&RAR, 2015
Glasauge, 2016 & SHARON1980, 2015
BLACK MIRROR, 2016
TRAURIGE TRINKER, 2015

Die Ausstellung BLINDSPOTTING fokussiert die Thematik der Spiegelung und die damit verbundene Erwartung einer Reflexion der Wirklichkeit. Die Arbeiten der Installation fügen dem illusionären Abbild auf unterschiedliche Art und Weise weitere irritierende Aspekte hinzu.

Die Glasobjekte ARA&RAR (2015), TRAURIGE TRINKER (2015) und BLACK MIRROR (2016) greifen durch ihr Arrangement das Prinzip der seitenverkehrten Doppelung auf. Die scheinbar spiegelbildlichen Kombinationen der Gläser sind jedoch nicht symmetrisch zur Wirklichkeit sondern ergeben ein neues autonomes Objekt.

In der Videoarbeit AEON (2011) spiegelt das Glas der Stundenuhr den Atelierraum wider. Die Spiegelungen auf der Oberfläche fangen den Blick ein und lenken ihn auf die subtilen Manipulationen von Bild und Geschwindigkeit: der Sand, der gewöhnlich das Verstreichen von Zeit misst, rieselt nicht kontinuierlich von oben nach unten, sondern in unterschiedlicher Geschwindigkeit auch in die Gegenrichtung.
Das Sichtbare bietet neben dem Offensichtlichen noch andere Perspektiven, die sich durch Kontext und Kombination der Objekte öffnen. Je mehr Reflexionen den Raum abzubilden versuchen, desto undurchdringlicher und instabiler wird er. Die Spiegelungen auf den Dingen verstellen den Blick auf das Sichtbare, indem sie die Oberflächen zurückwerfen und eine Blickbarriere schaffen.

In der Fotoarbeit SHARON1980 (2015) „überlagern“ Lichtreflexe auf der Bühne die Tänzerin. Es entstehen Stellen ohne vorgegebene Bildinformation, die Platz schaffen für das, was im Verborgenen bleibt.

Mit Wechsel des Standpunktes ergiben sich stets neue Perspektiven der Raumsituation, der Ausschnitt ist flexibel und verändert sich mit der Bewegung des Betrachters. Durch das gegenseitige Spiegeln und Re- Inszenieren durchdringen sich die einzelnen Arbeiten und werden formal zusammengeführt, Schein und Sein werden eins.  

The exhibition BLINDSPOTTING focuses on the topic of reflection and the associated expectation of a reflection of reality. The installation, that consists of individual works, adds irritating aspects to the illusory image. 
The glass objects ARA & RAR (2015), TRAURIGE TRINKER (2015) and BLACK MIRROR (2016) continue the idea of reversed duplication. However, the seemingly mirrored glasses are not symmetrical to reality but result in a new autonomous object.

The hourglass in the video installation AEON (2011) reflects the studio space. The reflections on the shiny surface lend the view on the subtle manipulation of the video image: the sand, which usually measures time by a continuous flow, trickles at different speeds from top to bottom but also in the opposite direction. Time and its perception are presented in their instability, volatility and subjectivity. Instant and eternity, meditation and distraction melt through the continuous repetition. Time remains -even when measured- ungraspable for the mind.

The photography SHARON1980 (2015) shows a table dancer. The light reflections on stage superimpose the dancer, erase the image information and create a space for what remains hidden.

The multiple reflections  lead to a confusing impenetrability of the showroom.