Circle 1 - Platform for Art and Culture, Berlin 2015
Museum Biedermann Donaueschingen, 2013 (mit Eckart Steinhauser)
Das Esszimmer – Raum für Kunst, Bonn, 2016, Installationsfoto: Sibylle Feucht

AEON

12:10 min videoloop (HD), 2011
video installation (9:16) with sound / vertical projection or flatcreen

selected venues:
Museum Biedermann Donaueschingen / Jaus Art Space Los Angeles / Das Esszimmer Raum für Kunst+ Bonn


AEON untersucht das Wahrnehmungsphänomen "Zeit" als Zerfallsparameter von Wirklichkeitsmomenten zwischen Augenblick und Unendlichkeit.

AEON examines the phenomenon of time understood as a subjective perception between now and infinity.

AEON ist eine Videoinstallation, die die Ungreifbarkeit und Relativität der Zeit thematisiert. Die vertikale Projektion zeigt eine gläserne Sanduhr vor schwarzem Hintergrund. Im Glas spiegelt sich der Raum. Der Sand, der gewöhnlich das Verstreichen der Zeit misst, rieselt jedoch nicht kontinuierlich von oben nach unten, sondern in unterschiedlicher Geschwindigkeit auch in die Gegenrichtung. Er scheint sich unabhängig von Raum, Erdanziehungskraft und Zeit zu bewegen.
Die unumkehrbare und gleichförmige Ausrichtung der Zeit wird in AEON aufgebrochen: Während z.B. die Zeit im oberen Teil des Glases zu verharren scheint, füllt sich die untere Ausbuchtung rasant mit Sand, oder aber beide Teile des Glases werden gleichzeitig voller. Das Stundenglas leert sich dabei niemals vollständig, der Sand fließt unaufhaltsam und ohne Unterbrechung nach.

Die Auflösung feststehender Parameter erschwert eine Selbstverortung in der Zeit. Der Loop des Videos führt den Gedanken der Endlosigkeit des Zeitflusses weiter, wobei die Zeit, bzw. die Empfindung derselben, auch in ihrer Unstetigkeit, Sprunghaftigkeit und Subjektivität erfasst wird. Durch die andauernde Repetition gehen Moment und Ewigkeit, Meditation und Verstörung ineinander über, die Zeit bleibt -selbst wenn sie gemessen wird- für den Verstand nicht faßbar.

Dem manipulierten Fluss des Sandes ist akustisch das gleichmäßige Ticken einer Uhr entgegen gestellt, das die Zeit in messbare Sekundeneinheiten einteilt und eine scheinbare Orientierung in den Abgründen der Zeit bietet.

-> ausgehend von der Videoarbeit AEON ist eine 24teilige Fotoserie entstanden.

AEON is a video installation that explores the unaccountability and elusiveness of time. The vertical projection shows an hourglass that reflects a room.  The sand, which usually measures time by a continuous flow, trickles at different speeds from top to bottom but also in the opposite direction. It seems to be moving independently of space, time and gravity. In AEON the irreversibility and uniformity of time is deranged: while time seems to be persistent in the upper part of the hourglass, the lower bulge fills in a brief moment with sand, or both parts of the glass fill simultaneously. The hour glass never empties completely, the sand flows steadily and without interruption. 

The idea of endlessness of the passing time is continued by the video loop. Time and its perception are presented in their instability, volatility and subjectivity. Instant and eternity, meditation and distraction melt through the continuous repetition. Time remains -even when measured- ungraspable for the mind.

The steady ticking of a clock acoustically counters the manipulated flow of sand: the audible and countable time units seem to offer an orientation in the abyss of time.